Warum eine Bürgerinitiative?

An der ehemaligen Feuerwache soll das neue Hauptquartier des Unternehmens dotsource entstehen.

Der sogenannte „dotSource Campus“ ist als ein

  • 16-stöckiges Hochhaus (mit 66m noch höher als das neue Hochhaus am Inselplatz)
  • ein Sockelgebäude mit rein gewerblicher Nutzung
  • knapp 22000 qm Nutzfläche
  • mit Schaffung von nur ca. 30% neuem Wohnraum
  • Betriebsmensa
  • firmeneigenen Nutzgebäude…

geplant.

https://rathaus.jena.de/sites/default/files/2023-05/03_Entwurf%20VBB-J%2046_Vorhabenbeschreibung.pdf

Die Bürgerinitiative hat grundsätzliche Zweifel an dem Ausmaß der geplanten Bebauung!!

Die aktuelle Planung spiegelt eine Bebauung wider, die nicht an das Umfeld angepasst ist. Sie entspricht nicht dem Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum und erfüllt nicht die klimatischen Vorsichtsmaßnahmen und Bedingungen des Klimaaktionsplans. Not-Regret-Maßnahmen (Verbesserung anstelle von Verschlechterung oder Neutralität) finden keine Berücksichtigung. Einer klimatischen negativen Belastung der Stadt muss baulich und konzeptionell entgegengewirkt werden. Der Wärmeinseleffekt wird durch Schaffung von Hochpunkten und hohem Bauvolumen mit dem geplanten Bauvorhaben sogar noch verstärkt.

Das Wohnviertel in Blockrandbebauung hat bereits einen hohen Verdichtungsgrad.

Eine weitere Verdichtung muss im Ausmaß diesem angepasst und angemessen geplant werden. Die bestehende Infrastruktur wird durch die geplanten zusätzlichen Bewohner und Arbeitnehmer überstrapaziert. Die Belastung der Anwohner durch hohe Verdichtung, sich daraus ergebene weitere negative Verschärfung der Wohnbedingungen (bezüglich vorhandener Stellplätze für KFZ, Belastung der Anwohner durch den ruhenden und fließenden Verkehr, fehlende öffentliche Grünflächen, Spielplätze und Aufenthaltsräume) muss entgegengewirkt werden.

Die Stadt kann sich klimatisch weder die weitere Verdichtung noch den hohen Grad der Versiegelung im geplanten Ausmaße leisten. Dies wurde bereits durch JenKAS und Klimaaktionsplan ausführlich belegt. Derzeitige Pläne beinhalten eine unzureichende Bereitstellung von Grünanlagen und entsiegelten Freiflächen. Die daraus bereits durch Gutachten aufgezeigten Verschlechterungen werden in den aktuellen Vorhabenplanungen nicht ausreichend berücksichtigt und ganzheitlich mit den Einflüssen aller laufenden und geplanten Baumaßnahmen zusammen betrachtet.

Laut Stadt zählen zur Lebensqualität „zudem ein gesundes Stadtklima, gute Luftqualität, erlebbare Kulturlandschaft und ökologisch intakte Naturräume.“ (ISEK 2030+) – dies wird hier nicht berücksichtigt – Keine zusätzlichen Spielplätze, attraktive Aufenthaltsflächen, Freizeit-, Erholungs- und Grünflächen, Parks – es wird kein attraktiver Wohnraum geschaffen.

Die derzeitige Planung baut ausschließlich auf die bekannten Bedürfnisse auf, ohne das geplante Wachstum zu berücksichtigen (Wegfall von Anwohnerparkplätzen – ohne Ersatz – Neuschaffung von 166 dotsource Parkplätzen dazu geplanter Wachstum von 380 MA auf >1000).