Das klimatische Gutachten

Von | Juni 13, 2023

Die zunehmende Überhitzung in Jena fordert nachhaltige Bauprojekte!

Großprojekte wie Dotsource verschärfen das Klimaproblem, blockieren Kaltluftschneisen und fördern Hitzeinseln. Für eine klimagerechte Zukunft brauchen wir mehr Entlastung und Entsiegelung, nicht mehr Belastung. 

Die Stadt Jena war letzten Sommer die heißeste Stadt in Deutschland und überall in der Innenstadt und spürt man an vielen Tagen die deutliche Überhitzung.

Die Hochpunktstudie warnt vor einer zu hohen Bebauung innerhalb der für die nächtliche Abkühlung wichtigen Kaltluftschneisen des Saaletals, an den Orten wo die Hochpunkte Inselplatz, Dotsource und auch das Solarquartier entstehen sollen. Einer Bebauung in dieser Masse und Höhe wird die Klimasituation in der Innenstadt verschlechtern und weitere Hitzeinseln bilden.
Es werden Bauprojekte benötigt die auf eine klare Entspannung dieser bereits zu hohen Erwärmung ausgerichtet sind. Die Bauauslegung des Dotsource Baus ist unzureichend, um eine klimatische Verbesserung herbeizuführen.
Die extensive Begrünung hat nachweislich keinen Einfluss auf die Umgebungsbebauung (siehe Klimagutachten Dotsource) und das Vorhaben sieht wieder eine fast vollständige Versiegelung (98%) vor.

Durch den geplanten Digital-Park findet keine flächenanteilige weitere Entsiegelung des Areals statt, da lt. dem Bauvorhaben die entsiegelte Fläche um die gleiche Fläche reduziert wird! Dieser einzige Teil von neu angelegter intensiver Begrünung ist lediglich mit 6 kleinwüchsigen Baumpflanzungen in Pflanzkübeln vorgesehen, als Ersatz für die 2 großen Rosskastanien die dafür gefällt werden. Die Ersatzpflanzung ist das lt. Baumgutachten geforderte Mindestmaß einer Kompensation!
Das Dotsource Klimagutachten hat erhebliche Mängel zB kann es eine nächtliche Erwärmung durch eine falsche Skalierung nicht darstellen und bewertet die Ist-Stand Baumpflanzungen falsch.

Das Kaltluftströmungsgeschehen wird durch den geplanten Gebäudekomplex zusätzlich negativ beeinflusst.

Entlang Saalbahnhofstraße und Gerbergasse ist eine Verminderung der Luftströmung von bis zu 10% simuliert, aufgrund der bereits schlechten vorherrschenden klimatischen Bedingungen ist eine Verbesserung durch den Neubau nicht möglich, obwohl diese dringend notwendig ist um Hitzeinseln abzubauen und den klimatischen Erwärmungen die letzten und zukünftigen Jahre entgegenzuwirken.

Quelle:
https://rathaus.jena.de/sites/default/files/2023-05/13_Entwurf%20VBB-J%2046_Klimagutachten.pdf